Was ist ein Experiment?
Ein Experiment kann nicht scheitern. Ein Experiment gibt uns Erkenntnisse, mit denen wir nächste Schritte planen können. Nicht als Gedankenexperiment auf dem Papier, sondern in der Wirklichkeit.
Unser Labor ist die Realität und die ProbandInnen die BürgerInnen. Die Forschungsfrage: Wie schaffen wir in der Zukunft verkehrssichere, nachhaltige und lebenswerte urbane Räume, die unsere Lebensqualität verbessern?
Reallabore eröffnen BürgerInnen die Möglichkeit, Geplantes in der Echtsituation auszuprobieren. Sie machen einen öffentlichen Diskussionsraum auf. Und Stadtverwaltungen sammeln in unseren Stadtexperimenten konkrete Erfahrungen und nehmen Erkenntnisse für weitere Planungsprozesse mit.
In 2019 haben wir unser erstes Stadtexperiment durchgeführt: das Stadtexperiment AM KREUZWEG. In Seelze wurde eine vorübergehende Fußgängerzone in der Straße AM KREUZWEG getestet. Die Spielstraße, ein sogenannter verkehrsberuhigter Bereich, bot das genaue Gegenteil: hoher Durchgangsverkehr und eine hektische Parksituation vor den Geschäften. Und dazwischen: alle anderen. FahrradfahrerInnen auf Fußwegen, Eltern mit Kinderwagen, SeniorInnen mit Rollatoren, Menschen mit Rollstühlen.
Wie der Versuchsaufbau war und was das Ergebnis, lesen Sie hier.
Was hat das Experiment mit Verkehrssicherheit zutun?
In der Straße AM KREUZWEG häufen sich keine Unfälle, allerdings zieht auch eine gefühlte Unsicherheit im Straßenverkehr Konsequenzen nach sich. Man meidet diese Strecken und Bereiche, die Aufenthaltsqualität sinkt und somit auch die Lebensqualität an diesem Ort in der Stadt.
Verschiedene AkteurInnen haben den Anspruch darauf, im Straßenverkehr sicher von einem zum anderen Ort zu kommen, obwohl die Infrastruktur meist AutofahrerInnen bevorzugt. Es entsteht ein Spannungsfeld. Bei den Stadtexperimenten bietet sich die Chance, eine andere Planungsphilosophie in den Mittelpunkt zu stellen. Unser Versuchsfelder sind Stadtraum, Verkehrssicherheit und Mobilitätswende.
Wie wäre es, wenn der Mensch die zentrale Rolle in der Stadt spielen würde und sich der Verkehr den heterogenen Bedürfnissen unterordnete?
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