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Mehrere Teilnehmende unterhalten sich vor Ausstellungstafeln im Foyer des Mobilnetzwerktreffens 2025.

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Nachklang zum Netzwerktreffen 2025

Quartiere in Bewegung – Vom Denken in Straßen zum Denken in Räumen

Das Mobilnetzwerktreffen 2025 stand im Zeichen der Quartiersentwicklung, Nahmobilität und Beteiligung. Mitglieder des Mobilnetzwerks aus Kommunen (Verwaltung und Politik), Wissenschaft und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um gemeinsam darüber zu sprechen, wie die Mobilitätswende in der Region Hannover konkret vor Ort gelingt – im Schulumfeld, im Bestand und in neuen Quartieren.

Ankommen, Aufbruch und gemeinsames Verständnis


Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Dr. Stefan Klein, Fachbereichsleiter Verkehr der Region Hannover.

Redner spricht am Pult vor Publikum beim Mobilnetzwerktreffen 2025 in Hannover.

„Mobilitätswende gelingt nicht durch einzelne Projekte, sondern durch ein gemeinsames Verständnis von Verantwortung – in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft.“

Das Treffen setzte bewusst auf Dialog. Nach einem Rückblick auf das vergangene Jahr – mit zahlreichen Beteiligungsprojekten und Leuchttürmen in der Region – wurde deutlich: Das Mobilnetzwerk ist längst mehr als eine Informationsplattform. Es ist ein Arbeitsraum, in dem Ideen wachsen, Wissen geteilt und Veränderung erprobt wird.

Eindrücke vom Netzwerktreffen 2025

Leuchtturmprojekt in Seelze: Zukunftsstraße Brüder-Grimm Schule - Schulumfeldgestaltung als Testfeld für aktive Mobilität


Ein Höhepunkt war die Vorstellung des Leuchtturmprojekts in Seelze, das beispielhaft zeigt, wie Mobilitätsförderung direkt im Alltag der Menschen ansetzt.

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Im Mittelpunkt steht die Brüder-Grimm-Schule in Letter, deren Umfeld gemeinsam mit Stadt, Schule, Eltern, Ortsrat und Polizei neugestaltet werden soll – mit dem Ziel, Verkehrssicherheit zu erhöhen und aktive Schulmobilität zu fördern.

Während der „Zukunftswoche“ (22.–26. September 2025) beteiligten sich über 300 Schüler*innen an Aktionen, Schulweg-Checks und Workshops. Der Rapper Spax verwandelte Mobilitätsfragen in Beats und Reime, während der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Hannover gemeinsam mit den Schüler*innen den Zustand der Wege vor Ort prüfte.

Parallel lief eine Online-Befragung unter Schülerinnen und Lehrkräften, flankiert von einer Dialogwand auf dem Kastanienfest in Letter, die zahlreiche Anregungen aus der Nachbarschaft sammelte.

Die Erkenntnis: Partizipation wirkt, wenn sie ernst genommen und in die Planung einbezogen wird.

Die Stadt Seelze plant nun, erste Maßnahmen – etwa neue Querungen, markierte Fahrradstellplätze und verkehrsberuhigende Elemente – in 2026 umzusetzen.

Nahmobilitätsförderung: Fuß- und Radverkehr als Rückgrat lebenswerter Orte

Mit dem Programm zur Nahmobilitätsförderung unterstützt die Region Hannover ihre Kommunen bei der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte.

2025 wurden Barsinghausen und Lehrte in das Programm aufgenommen, 2026 folgen Hemmingen und Uetze.

Ein Nahmobilitätskonzept ist ein umfassendes Planungsinstrument zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs, zur Verbesserung der Barrierefreiheit und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Es berücksichtigt außerdem Parkraummanagement, Verkehrsberuhigung, flexible Mobilität und die Gestaltung von Bahnhofsumfeldern.

Der Prozess ist klar strukturiert

  • 1. Aufgabenstellung und Datenaufnahme vor
  • 2. Analysephase mit Fokus auf lokale Besonderheiten
  • 3. Konzeptentwicklung mit konkreten Maßnahmenempfehlungen
  • 4. Beteiligung der Bevölkerung und politische Beschlussfassung

Quartiersentwicklung im Bestand: Mobilität zwischen Nähe, Nahversorgung und Begegnung

Person hält Vortrag auf Bühne vor Publikum beim Mobilnetzwerktreffen 2025 in Hannover.

Der thematische Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Frage, wie Quartiere (weiter)entwickelt werden können – nicht nur verkehrlich, sondern als lebendige, klimaresiliente und soziale Räume.

Viele Altbau- und Mischquartiere in der Region Hannover sind von Durchgangsverkehren und begrenztem Raum für Aufenthalt geprägt. Gleichzeitig bieten sie großes Potenzial, um mit verkehrsplanerischen Maßnahmen Aufenthaltsqualität und Sicherheit zu verbessern.

Im Impulsvortrag von Christian Scheler (Good Mobility Council GmbH) wurde deutlich, dass Mobilitätswende heute mehr bedeutet als neue Technologien oder Sharing-Angebote. Sie bedeutet die Wiederentdeckung der Nähe – kurze Wege, alltägliche Begegnung, eine neue Balance zwischen Bewegung und Verweilen.

Seine Analyse zeigte, dass infrastrukturelle Entscheidungen langfristig das Mobilitätsverhalten prägen:

„Infrastruktur entscheidet, wie wir uns bewegen. Die Zukunft liegt nicht im autonomen Fahren, sondern in der intelligenten Organisation der Nicht-Mobilität.“

Anhand des Beispiels Pergolenviertel Hamburg illustrierte Scheler, wie bauliche, soziale und ökologische Faktoren zusammenwirken: Wo Wege sicher, Plätze grün und Funktionen gemischt sind, verändert sich Mobilität von selbst.

Diese Einsichten mündeten in den Werkstattphasen in der zentralen Frage: Wie kann die Region Hannover diese Ansätze auf urbane, suburbane und ländliche Quartiere übertragen

Werkstattphasen: Vom Impuls zur gemeinsamen Arbeit

Nach den Vorträgen folgte die „45-Minuten-Rotation“ – ein interaktives Format, bei dem die Teilnehmenden an drei Themenstationen wechselten:

Fahrradoffensive in der Region Hannover
(Dr. Helene Grenzebach, Klaus Geschwinder)


Quartiersentwicklung im Bestand

Maßnahmenpakete zur Förderung des Radverkehrs Teilhabe durch Fahrradmobilität, Verschneidung der bereiche Verkehr und Soziales sowie Abwendung von Mobilitätsarmut.

Analysewerkzeuge und Beteiligungsmethoden zur Umgestaltung von Wohnquartieren

(Niklas Engelhardt, Planersocietät)


Mobil im neuen Quartier

Strategien für integrierte Mobilitätsangebote in Neubaugebieten.

(Dr. Solveigh Janssen, Johanna Grüne)

Der Austausch in den drei Gruppen sorgte für intensive Diskussionen – etwa zu Konflikten zwischen Lieferverkehr und Aufenthaltsqualität, zur Rolle von Schulen als Mobilitätszentren oder zur Frage, wie Barrierefreiheit frühzeitig mitgedacht werden kann.

Beteiligung & Einbindung in den SUMP-Prozess

Danach gab es ein kurzes Input zum Sustainable Urban Mobility Plan (SUMP) – der nachhaltige städtische Mobilitätsplan, den alle städtischen Knoten und damit auch die Region Hannover bis 2027 erarbeiten müssen.

Die Region Hannover nutzt den Prozess, um bestehende Planungen – etwa den Verkehrsentwicklungsplan „Aktionsprogramm Verkehrswende“ (VEP 2035+) und den Nahverkehrsplan 2026 – zu integrieren und neue Themen wie Wirtschaftsverkehr, Klimaschutz und soziale Mobilität einzubinden.

Zudem wurden die Teilnehmenden zu der anstehenden SUMP-Informationsveranstaltung am 21. November 2025 eingeladen.

„Der SUMP ist kein Planungsdokument, sondern ein Prozess“, betonte Melanie Saraval. „Wir laden alle ein, daran mitzuwirken – auch über mobilnetzwerk.de.“

Leinwand zeigt die Folie „Die neue Plattform“, im Vordergrund sitzt das Publikum.

Neue Plattform

Mit dem Relaunch von mobilnetzwerk.de entsteht eine neue Platform, ein digitaler Raum, der genau diesen Prozess unterstützt.

Die neue Plattform bietet mit der KI-basierten Wissensfunktion „metrIQ“ künftig intelligente Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Akteuren und Projekten.

Wir laden Sie ein, sich auf der Website anzumelden, um Ihr Wissen zu teilen und Synergien sichtbar zu machen.

Die Plattform wird in den nächsten Wochen weiterhin ausgebaut und erweitert.

Erkenntnisse & Learnings

  • Mobilitätswende beginnt vor der Haustür – in Schulen, Quartieren und Gemeinden.
  • Beteiligung wirkt, wenn sie sichtbar in Planung zurückfließt.
  • Quartiersentwicklung ist ein sozialer Prozess, kein rein technischer.
  • Gute Infrastruktur ist die leise Revolution – sie verändert Verhalten ohne Zwang.
  • Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Fachverwaltungen und Zivilgesellschaft schafft gegenseitige Lernräume.
  • Die Region Hannover ist auf gutem Weg, Mobilität integriert, partizipativ und menschnah zu gestalten.

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