Zukunftsstraße Brüder-Grimm Schule (Letter)
Gemeinsam für sichere Schulwege: In Letter entsteht vor der Brüder-Grimm-Schule eine Zukunftsstraße, die zeigt, wie Beteiligung und gute Planung den Straßenraum kinderfreundlicher machen.
Ein Schulumfeld, das Sicherheit, Selbstständigkeit und Aufenthaltsqualität stärkt
Vor der Brüder-Grimm-Schule (BGS) in Letter treffen seit Jahren unterschiedliche Verkehrsprobleme aufeinander: morgendlicher Elterntaxi-Verkehr, enge Gehwege, unübersichtliche Situationen und wenig Raum für Kinder, sich eigenständig und sicher zu bewegen. Der Wunsch aller Beteiligten ist klar: ein Straßenraum, der Schutz bietet, Orientierung schafft und die Selbstständigkeit von Grundschulkindern stärkt.
Gemeinsam mit der Stadt Seelze, der Schule, Kindern, Eltern, Anwohnenden und lokalen Akteurinnen und Akteuren hat das Mobilnetzwerk der Region Hannover einen breit angelegten Beteiligungs- und Entwicklungsprozess begleitet. Ziel ist ein nachhaltiges und tragfähiges Konzept für eine sichere, grüne und kinderfreundliche Zukunftsstraße.
Warum braucht es Veränderung?
Die Straße vor der Schule ist aufgrund hoher Verkehrsbelastung, wild parkender Fahrzeuge und mangelnder Infrastruktur zu einem Risiko- und Stressraum geworden. Viele Eltern bringen ihre Kinder deshalb mit dem Auto – wodurch die Situation weiter verschärft wird. Die Schule, die Stadt Seelze und das Mobilnetzwerk verfolgen daher das gemeinsame Ziel, das Umfeld so zu gestalten, dass Kinder den Weg zur Schule selbstständig und sicher bewältigen können.
Was wurde getan? – Beteiligung, Experimente und kreative Formate
Im September 2025 wurden vier intensive Projekttage durchgeführt, an denen die Schülerinnen und Schüler den Straßenraum neu erlebt und mitgestaltet haben:
Straßensperrung & kreativer Freiraum
Für einen Tag wurde der Straßenabschnitt vor der Schule für den Kfz-Verkehr gesperrt. Dort entstanden große, farbenfrohe Kreidebilder, die zeigten, wie Kinder sich die Straße wünschen: mehr Platz, mehr Sichtbarkeit, mehr Sicherheit.
Schulweg-Umfrage
Auf dem Schulhof wurde erhoben, wo die Kinder wohnen, wie sie zur Schule kommen und welche Herausforderungen sie wahrnehmen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass viele Kinder gerne aktiver unterwegs wären – wenn die Wege sicherer wären.
Fahrradaktion & Botschaften aus Sicht der Kinder
Nicht mehr verkehrssichere Fahrräder wurden bunt gestaltet und mit Plakaten versehen. Eine zentrale Botschaft lautete:
Statt hupen und parken – lieber treten und starten!
Schulmobilitätschecks mit dem VCD
Gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland wurden Schulwege analysiert und konkrete Verbesserungsbedarfe sichtbar gemacht.
Ein Song für sichere Schulwege
Gemeinsam mit dem Rapper Spax haben die Kinder einen eigenen Song entwickelt – ein künstlerischer Impuls, der zeigt, wie wichtig ihnen sichere Wege und weniger Elterntaxis sind.
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Zukunftswerkstatt: Gemeinsam Lösungen entwickeln
Am 25. September 2025 kamen rund 50 Personen – darunter Eltern, Lehrkräfte, Anwohnende, Verwaltung und Politik – zu einer großen Zukunftswerkstatt zusammen.
Dort wurden:
– bestehende Probleme klar benannt,
– Visionen für ein kinderfreundliches Schulumfeld entwickelt,
– konkrete Maßnahmen erarbeitet.
An zwei großen Arbeitstischen entstanden vielfältige Ideen: Verkehrsberuhigung, neue Querungen, sichere Rad- und Gehwege, grüne Elemente, mehr Aufenthaltsqualität, klarere Verkehrsführung. Die Ergebnisse wurden auf einem großen Plan rund um die Schule sichtbar gemacht.
Das beauftragte Planungsbüro hat alle Vorschläge mitgenommen und bearbeitet diese nun weiter, um daraus ein Konzept für die Umsetzung zu entwickeln.
Wie geht es weiter?
Die Arbeit an der Zukunftsstraße wird in den kommenden Monaten fortgesetzt. Die eingebrachten Ideen fließen in ein integriertes Planungskonzept ein, das sowohl die baulichen Möglichkeiten als auch die Wünsche und Bedürfnisse der Schulgemeinschaft berücksichtigt.