Der VEP ist beschlossen, die Ziele konkret und ambitioniert. Ein mächtiges Aktionsprogramm, das Kommunen dabei unterstützt, Maßnahmen vor Ort zu legitimieren und zu ergreifen. So haben sich viele Kommunen in der Region bereits auf den Weg zu nachhaltiger Mobilität gemacht. „Mit diesen möchten wir vom Mobilnetzwerk ins Gespräch kommen, gemeinsam Erfolge feiern und – ganz wichtig – Motivation fürs Weitermachen schaffen“, erklärt Melanie Saraval, Koordinatorin des Mobilnetzwerkes. Gemeinsam mit Netzwerkbotschafterin, Katja Diehl, hat das Netzwerk jetzt die Kommunen Wunstorf und Ronnenberg besucht.
Beteiligung erlebbar gemacht
Dass der Gestaltungswille der Bürger*innen groß ist, zeigen die vollen Stuhlreihen rund ums Podium, das spannend besetzt war: Katja Diehl diskutierte lebhaft mit den beiden Bürgermeistern, mit Verkehrsdezernent, Ulf-Birger Franz, und den jeweiligen Jugendbürgermeisterinnen der Kommunen. „Ein Großteil der Menschen hat vernünftige Ideen und Ansichten“, ist Ulf-Birger Franz überzeugt. Deshalb ginge es auch darum, durch Beteiligung diese Ideen und Ansichten zusammenzutragen und gemeinsam Pläne für die Zukunft zu entwickeln. „Dabei darf man sich nicht von den lauten Stimmen aus der ersten Reihe verunsichern lassen.“
Genau im dieses gemeinsame Gestalten ging es, als die Räumlichkeiten der KGS Ronnenberg und der IGS in Wunstorf zu einem beteiligungsfreudigen Mobilitäts-Forum umfunktioniert wurden, in dem sich Akteur*innen vor Ort begegnen und austauschen konnten.
Verkehrswende geht auch im ländlichen Raum
Das Engagement im Raum war deutlich spürbar. Es brauche neue Angebote, aber auch den Ausbau bestehender Infrastrukturen, so Carsten Piellusch, Bürgermeister der Stadt Wunstorf. Das ginge nur gemeinsam und Schritt für Schritt. Piellusch und Jugendbürgermeisterin Leonie Opitz waren sich einig, dass der Radverkehr eine besondere Förderung verdiene. Man müsse die Alternativen zum Auto für die Menschen attraktiv machen, dann werde das auch was, schlägt Marlo Kratzke, Bürgermeister der Stadt Ronnenberg, in die gleiche Kerbe.
Die Diskussion auf dem Podium brachte einen Aspekt ganz besonders hervor: Die Verkehrswende ist auch und gerade etwas für kleinere Kommunen. Oft werde nachhaltige Mobilität vor allem mit Großstädten verbunden, so Franz. Doch die Veranstaltungen in Wunstorf und Ronnenberg zeigen, dass Alternativen zum Auto gerade auch im ländlichen Bereich gewollt und möglich sind.
Visuelle Utopien machen die Köpfe und Herzen auf
Inspirierender Abschluss und visuelles Highlight der Veranstaltungen waren die Utopien von Jan Kamensky. Ein Gastgeschenk, das Katja Diehl den Kommunen Wunstorf und Ronnenberg mitgebracht hat. Konkrete Orte, sei es eine Bushaltestelle in der Flucht einer tristen Kreuzung oder eine stark belastete Straße in einem Wohnquartier, wurden durch den Künstler verwandelt. Autos fliegen aus dem Bild, Bäume wachsen, Haltestellen werden wohnlich. Utopien, die die Vorstellungskraft der Bürger*innen ankurbeln und positive Anreize für die weitere Reise hin zu mehr Lebensqualität in den Kommunen schaffen. Filme finden Sie in Kürze hier auf der Website.
Verbindlichkeit in der Verkehrswende: Deal zwischen Kommune und Region
Ein wichtiger Punkt auf dieser Reise seien Konsequenz und Partnerschaft, so Franz. Und in diesem Sinne treffen in Wunstorf und Ronnenberg Kommune und Region ganz konkrete Absprachen. In Wunstorf verabreden Bürgermeister Carsten Piellusch und Ulf-Birger Franz einen Beteiligungsprozess zur Umgestaltung der Barnestraße, in Ronnenberg gibt es eine Verabredung zum Bau einer neuen Radschnellverbindung Hannover-Ronnenberg-Gehrden. „Gut so“, freut sich Melanie Saraval, Koordinatorin des Mobilnetzwerkes. Als Veranstalter hatte das Netzwerk den Mehrwert für die Kommunen im Blick. „Der verbindliche Dialog mit den Kommunen ist entscheidend für eine erfolgreiche Verkehrswende in der Region.“ Genau dafür setze sich das Mobilnetzwerk ein. „Wir unterstützen die Kommunen ganz praktisch mit konkreten Angeboten und begleiten sie bei der Umsetzung der Maßnahmen vor Ort.“
Hier können sich Kommunen direkt ans Mobilnetzwerk wenden:
Telefon: 0511/61623410