
Abschlussveranstaltung Social2Mobility
Sozial gerechte Mobilität: Projektabschluss
In der bisherigen Verkehrsplanung spielen soziale Hintergründe kaum eine Rolle. In der Regel wird für eine Durchschnittsperson geplant. Diese ist gut informiert, kann den Weg zur
Station zurücklegen, sie nutzt eine App, um an die Fahrplaninfos zu kommen. Sie traut sich, in den Bus zu steigen. Und sie hat selbstverständlich das Geld dafür, sich ein Ticket zu kaufen. Möglicherweise wird also ein Bus geplant, der später gar nicht genutzt wird. Und manfragt sich, warum?
Von der anderen Seite geblickt, besteht das gleiche Problem. Wenn soziale Einrichtungen geplant werden, dann spielt bei der Standortfrage bisher keine Rolle, wie die Menschen, für
die diese Einrichtungen gedacht sind, überhaupt dorthin kommen. Die Erreichbarkeit wird als gegeben vorausgesetzt. Und am Ende fragen sich die Teams vor Ort: Ja, warum kommt denn jetzt niemand?
Social2Mobility schließt die Lücke
Dieses Nebeneinander der beiden Bereiche ist genau deshalb ein großes Problem, weil sich soziale Teilhabe insbesondere in der Möglichkeit, mobil zu sein, deutlich macht.Zum Beispiel in der Möglichkeit, einzukaufen, Freizeit zu gestalten. Sie äußert sich in der Frage, welche Arbeitsstelle ich wählen kann, welche Schulstandorte für meine Kinder in Frage kommen und wie ich mich politisch engagieren kann. Mobilität ist etwas, das die
Lebensgestaltung erst ermöglicht. Die Menschen, die mit Mobilitätshürden kämpfen, sind viele. Aktuell jede sechste Person. Grund genug, diese Lücke endlich zu schließen. Das
Projekt „Social2Mobility“ hat genau das geschafft. Als Kooperationsprojekt zwischen der Region Hannover, dem Fachbereich Verkehr und der Stabsstelle Sozialplanung, der
Universität Kassel und der Universität in Frankfurt am Main sowie dem Ingenieurbüro WVI Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung in Braunschweig wurde die Forschungslücke zwischen Mobilität und Teilhabe geschlossen und Maßnahmen zur sozial gerechten Mobilität entwickelt und ausprobiert.
„Das Fundament für eine sozialgerechte Verkehrsplanung steht“, freut sich Melanie Saraval, Koordinatorin des Mobilnetzwerkes der Region Hannover.
Seien Sie dabei!
Bei der Abschlussveranstaltung des Projektes Social2Mobility am 30. September 2024 in Hannover. An diesem Tag werden die Projektergebnisse präsentiert und diskutiert.
Die Veranstaltung ist von 12:00 Uhr bis 17:30 Uhr geplant.
Das Programm umfasst folgende Fachvorträge:
- Mobilitätsoptionen und Mobilitätsverhalten von armutsgefährdeten Haushalten (M. Sc. Franziska Henkel, Universität Kassel)
- Mobilitätsbezogene Barrieren der sozialen Teilhabe im Kontext finanzieller Armut
(Dr. Caroline Rozynek, Goethe-Universität Frankfurt am Main),
- Verkehrsnachfragemodelle für die Einsatzfelder Sozialplanung und Mobilitätsmanagement (Nicolai Meier, WVI Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH),
- Maßnahmen zur Stärkung von Mobilität und sozialer Teilhabe in der Region Hannover (Dr. Moritz Engbers und Calla Wilhelm, Region Hannover)
Dazu gibt es eine spannende Podiumsdiskussion zum Thema „Wie kann eine sozial gerechte Verkehrswende gelingen?“
Wir freuen uns auf diese Gäste:
-Johanna Grüne (Fachbereich Verkehr, Region Hannover)
-Jörg Gapski (Teamleiter Stabsstelle Sozialplanung Region Hannover)
-Prof. Dr. Martin Lanzendorf (Professor für Mobilitätsforschung an der Universität
Frankfurt am Main)
-Marlo Kratzke, Bürgermeister in Ronnenberg
Melden Sie sich unter diesem Link noch kurzfristig an.
Bei Fragen steht Ihnen Franziska Henkel gerne zur Verfügung:
Mail: Franziska.henkel@uni-kassel.de
Telefon: 0561 804-2635